Von Süßigkeiten und Schokolade raten Zahnmediziner ihren Patienten eigentlich ab. Der hohe Zuckergehalt kann Karies verursachen und die Zähne schädigen.
In einer neuen Untersuchung haben Wissenschaftler aus Amerika jetzt allerdings feststellen können, dass Schokolade auch einen positiven Effekt auf die Zähne hat. Verantwortlich ist dafür ein Wirkstoff, der den Zahnschmelz stärkt und auch in Zahnpflegecremes enthalten ist.
Der Wirkstoff Theobromin fördert den Aufbau des Zahnschmelzes
Das Zahnpflegeprodukt Theoden enthält neben den Wirkstoffen Calcium und Phosphat außerdem auch Theobromin. Dabei handelt es sich um ein Alkaloid, das Koffein in Struktur und Eigenschaften sehr ähnlich ist. Theobromin kann den Aufbau des Zahnschmelzes fördern und damit die Zähne stärken.
Dieser spezielle Inhaltsstoff in Zahncreme wirkt gemeinsam mit Calcium und Phosphationen und regt die Bildung von Hydroxylapatit an. Durch ein beschleunigtes Katalysieren werden die Kristalle bis zu viermal so groß und wirken sich daher beschleunigend auf die Zahnschmelzbildung aus.
Theobromin ist auch in Kakaobohnen enthalten
Der Wirkstoff kommt in seiner natürlichen Form als Bestandteil von Kakaobohnen vor, die bei der Herstellung von Schokolade verwendet werden. Aus diesem Grund kamen die amerikanischen Wissenschaftler in einer Studie zu dem Ergebnis, dass selbst Schokolade gut für die Zähne ist. Sie verglichen dazu die mit Theobromin angereichte Zahncreme mit anderen namhaften Zahnpflegeprodukten und konnten den positiven Effekt bestätigen.
Die Zahncreme mit Theobromin benötigt aufgrund ihrer Wirkung auf den Zahnschmelzaufbau kein Fluorid. Daher empfehlen die Wissenschaftler dieses Zahnpflegeprodukt als Alternative beim Zähneputzen für Kinder. Eine klinische Studie hat sogar gezeigt, dass die zahnschmelzhärtende Wirkung noch intensiver ist als bei Zahncremes mit NovaMin und Fluorid.
Trotz neuer Erkenntnisse: Schokolade nur in Maßen
Auch wenn Schokolade sich aufgrund des enthaltenen Wirkstoffs positiv auf den Zahnschmelz auswirken kann, darf der darin enthaltene Zucker nicht vergessen werden. Daher empfehlen Zahnärzte, Süßigkeiten und weitere zuckerhaltige Snacks möglichst wenig zu genießen. Dieser Tipp ist vor allem wichtig für Kinder, um Zahnkaries zu vermeiden.
Zu einer optimalen Mundhygiene gehört es außerdem, die Zähne nach den Mahlzeiten zu pflegen. Wenn keine Zahnbürste und Zahnpasta zur Hand sind, eignen sich auch zuckerfreie Kaugummis, die den Speichelfluss anregen und damit den Säuregehalt im Mund verringern. Gegen ein Stück Schokolade ab und zu ist jedoch nichts einzuwenden.
Quelle: MedScape